Saturday, October 31, 2020

THE MAZE-RUNNER I


Maze in the Middle East!


Werte Osnagockels und Gockelinnen,


Ich sende Grüße aus dem garnicht mal so fernen Beirut.

Ich habe vor 3Monaten die Entscheidung getroffen, hier meine dauerhafte Base aufzuschlagen, da Ich so näher an den Projekten bin, die wir über die Jahre aufgebaut haben.


Wer sind wir und welche Projekte?

Wir sind eine NGO (non-government Organization) names Wonders around the World mit Skateboard Background, die in verschiedenen Ländern im Mittleren Osten operieren, unter anderem in Jordanien, Syrien, Irak und jetzt halt auch dem schönen Libanon.

Gegründet haben wir uns letztes Jahr in Copenhagen und seitdem haben wir 10 world class skateparks gebaut, 7500m2 betoniert, 200+ Skateboards in die jeweiligen Länder gebracht und hunderte von Kids auf ein Skateboard gestellt.

Das haben wir natürlich nicht alleine geschafft, deswegen hier eine Liste unserer “Verbündeten”: SOS Kinderdörfer, Unicef, 7Hillsskatepark, Jean-Jaques Foundation, Suliskatepark, Refurbskateboarding, Vivaconcrete (unsere Zelle in Hamburg), Lobby Skateshop, Mantisskateshop und alle die ich vergesse.


Nun zu meinem aktuellen Vorhaben in Beirut.

Ich wohne nun an die 2 Monate hier und bin kurz nach der Explosion hier angekommen. Die explosion sollten natürlich viele von euch mitbekommen haben, falls nicht hier die Kurzfassung: Im Hafen Beiruts wurde eine viel zu große Menge Amonioumnitrat in einem nicht brandschutzgesichertem Lagerhaus direkt neben einem Haufen Feuerwerkskörper eingelagert und dann meinte irgend ein Mensch dort an Rohren rumzuschweißen zu müssen. Dies führte zur viert größten, jemals aufgezeichneten Explosion in einer der dicht besiedelsten Städte der Region und war letzten Endes auch der Grund warum ich meine Koffer gepackt habe, da ich Freunde in Beirut habe, die davon sehr betroffen waren.


Ironischerweise sagen viele Leute hier, die Explosion ist das Beste was hätte passieren können, da nun endlich mal viele internationale Augen auf dieses von Korruption, Gewalt und Inflation malträtierte Land gerichtet sind. Da viele Menschen dabei sämtliches Hab und Gut oder schlimmer noch, Freund und Verwandte verloren haben, muss man dieses Thema mit Vorsicht behandeln.


Dem Libanon geht es also extrem schlecht, die Explosion ist nur die Spitze des Eisberges, hinzukommen Müllkrise, Covid19, Wirtschaftskrise, Zusammenbruch des Gesundheitssectors, Korruption in allen Sparten der Gesellschaft und wie gesagt die Inflation.


Also habe ich im August das Projekt “Boards for Beirut” ins Leben gerufen, damals noch relativ unwissend wie ich helfen will/kann. An dieser Stelle fragen die meisten immer, ,,warum Skateboards? Die Menschen brauchen doch andere Sachen viel dringender!”

aber ich denke warum sollten Skateboards, weitestgehend als Luxus bezeichnet, Orten wie Beirut vorenthalten werden, nur weil sie größere Probleme haben. Schließlich gibt es seit mehr als 15 Jahren dort eine Szene und der einzige Grund warum die Anzahl an Skater/innen drastisch geschrumpft ist, ist nunmal die Inflation.

Die Wenigsten können sich ein Skateboard leisten, da für Skateboards nunmal die Dollarpreise gelten. Die Libanesische Lire (LL) hat 85% an Wert verloren, was zur Folge hat das ein komplettes Skateboard welches früher 300000LL gekostet hat nun 1500000 kostet. Stellt euch einfach vor, der Euro verliert an Wert und das complete kostet nicht mehr 150€ sondern 600€ euer monatlicher Lohn bleibt aber der Gleiche. 

Das monatliche Mindesteinkommen liegt bei 1mio LL für einen Vollzeitjob, wenn mensch denn überhaupt einen Job hat. Ich kenne aktuell nur 2 Personen in meinem Alter die ein regelmäßiges Einkommen haben.

Und dann stell dir mal vor, dein Board bricht. Katastrophe!

Hier kommen wir ins Spiel.


“Boards for Beirut” soll langfristig und dauerhaft den Nachschub an Skateboards sicherstellen und die Kids können skaten, denn viel anderes ist hier in der Freizeit auch nicht zu tun. Alles kostet Geld.


Wir haben also zusammen mit 2 Hamburger Skateshops (Lobby und Mantis) Second Hand Boards gesammelt und einen Fundraiser gestartet für Sachen wie Kugellager, Achsen, Shippingkosten und vor Ort angefallene Krankenhausrechnungen sowie Hausschäden. 

Mittlerweile haben wir über 60 Skater wieder aufs Boardgestellt, sowie diverse Rechnung beglichen, die die Locals sich nicht leisten konnten.

Das Projekt wächst schnell und immer mehr Menschen aus Beirut und dem ganzen Libanon kontaktieren uns weil sie von der Aktion gehört haben.


Jetzt gilt es nur weiterhin am Ball zu bleiben.

Wir brauchen Boards und Geld.

Der Plan ist, in mehreren Städten Deutschlands sowie Dänemark, Schweiz, Frankreich und Belgien Sammelstellen einzurichten und zu sammeln.


Auch in Osnabrück soll gesammelt werden.

Die Spenden werden anschließend zentral in Belgien gesammelt und nach Beirut geshippt.


Wir hoffen so die Szene in Beirut wieder aufzubauen und zu stabilisieren, ohne das sich in finanzielle Abgründe gestürzt werden muss.

Des Weiteren arbeiten wir aktuell daran den ersten Skatepark Libanons in Beirut zu bauen, was die Szene noch weiter pushen wird. Dazu aber ein anderes mal mehr.


Ich kann nur sagen, Beirut ist aus skatetechnischer Sicht ein Traum aus Marble-Ledges, Downhills, bestem Wetter und unerschlossenem Terrain. Jede/r die/der bis hier gelesen hat, ist herzlich willkommen bei mir in Beirut zu wohnen und einen Skatetrip der etwas anderen Art zu unternehmen und ich bin für Unterstützung jeglicher Art dankbar. :-*


Wer mehr Infos haben möchte oder Fragen hat, kann mich gern privat kontaktieren.


Cheers bis bald,

Maze



 

THE MAZE-RUNNER II






 

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Monday, October 12, 2020